20 – 40 – 60 Frauen in jedem Alter – eine Klasse für sich

20 - 40 - 60 Frauen in jedem Alter - eine Klasse für sichLebensverläufe im Wandel: Von der Zuverdienerin zur Familienernährerin?

Eine Veranstaltung der DGB-Frauen zum Internationalen Frauentag 2010 gemeinsam mit
LISA Die LINKE.
AS
F-Frauen (SPD)
LAG Frauenpolitik Grüne
Bundesverband der Migrantinnen e.V.
AKF (Arbeitskreis Kölner Frauenorganisationen)

20 - 40 - 60 Frauen in jedem Alter - eine Klasse für sich

 

Die Veranstaltung war sehr gut besucht und bot eine ausgewogene Mischung aus

 

Information, Diskussion, Persönlichem und Politischem – und auch die Kultur und der individuelle Austausch der Frauen untereinander kamen nicht zu kurz.
In ihrem Impulsreferat “Gleichstellungspolitik für Lebensverläufe von Frauen” stellte die ver.di-Landesbezirksfrauensekretärin Maria Tschaut dar, dass sich die Lebensläufe von Frauen in den letzten Jahren stark verändert haben. Während früher viele Frauen als Zuverdienerinnen zum Familieneinkommen beigetragen haben, werden heute immer mehr Frauen zu “Familienernährerinnen” – häufig unfreiwillig (z.B. durch Arbeitslosigkeit des20 - 40 - 60 Frauen in jedem Alter - eine Klasse für sich

Mannes oder Scheidung) und mit niedrigem Einkommen.
Danach berichteten acht Frauen im Alter von 28 Jahren – 58 Jahren über ihre Lebensverläufe und stellten Forderungen an Politik und Gesellschaft auf:
Hier einige der wichtigsten Forderungen:

  • gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit
  • Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns
  • Bekämpfung prekärer Beschäftigungsverhältnisse wie Minijobs und Leiharbeit
  • Abschaffung des Ehegattensplittings
  • selbstständige Existenzsicherung für Frauen (ökonomisch, sozialpolitisch, aufenthaltsrechtlich …)
  • Vereinbarkeit von Arbeit und Familie durch bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten
  • 50:50  – Haus- und Familienarbeit auch für Männer
  • Einführung von Quoten in den Führungsetagen und Aufsichtsräten der Unternehmen und auch in der Politik

Die Frauen waren mehrheitlich der Meinung, dass das Prinzip “Freiwilligkeit” zur Realisierung dieser Forderungen nicht ausreicht, sondern dass klare gesetzliche Vorgaben geschaffen werden müssen.’
Elke Hoheisel-Adejolu, Bundessprecherin der Frauenorganisation LISA der Partei Die LINKE., betonte, dass neben den an diesem Abend schon vielfach erhobenen Forderungen auch darüber hinausgehende Visionen entwickelt werden müssten. ‘
“Die vorhandenen gesellschaftlichen und ökonomischen Strukturen sind nicht “gottgegeben”, sondern sind von Menschen geschaffen worden. Folglich können sie von uns auch wieder verändert werden.
Ein naheliegender und logischer Lösungsansatz wäre es, die vorhandene Arbeit gerechter zu verteilen, denn im Moment haben die einen häufig zu viel Arbeit und die anderen gar keine.
Wir müssen flexible Lebensarbeitszeitmodelle und eine drastische Arbeitszeitverkürzung anstreben, damit die vorhandene Arbeit gerecht verteilt wird, damit alle Zeit haben für Arbeit, Familie und Freundschaften, für Muße und persönliche Entwicklung und für Politik und Ehrenamt.”