Mehrkosten für Flüchtlingsunterbringung: DIE LINKE will anderen Kurs einschlagen

Auf der Sitzung des Sozialausschusses gestern gab der neue Sozialdezernent Rau Mehrkosten von 35,4 Mio. Euro für die Unterbringung von Flüchtlingen bekannt. Schuld an den nicht eingeplanten Ausgaben sind die Massenunterkünfte wie Turnhallen und Leichtbauhallen, so die Verwaltung.

Das wundert Jörg Detjen, Vorsitzender der Linksfraktion im Kölner Stadtrat, nicht: „Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass die Unterbringung in Wohnungen die billigste Lösung für die Stadt ist. Gleichzeitig ist sie auch die beste Unterbringung für Flüchtlinge und ihren Weg in ein normales Leben. Wir müssen von dem Wahnsinn abrücken, für die schlechteste Unterbringung die höchsten Preise zu bezahlen. Der neue Sozialdezernent sollte jetzt die Möglichkeit nutzen, einen neuen Weg einzuschlagen.“

„Dabei sollte sich die Verwaltung stärker auf die oftmals guten Ideen aus der Stadtgesellschaft einlassen“, fordert Jörg Detjen. „So wollen die Genossenschaftsmitglieder der Indianersiedlung am Kalscheurer Weg ihre Siedlung durch Häuser für Flüchtlinge erweitern – mit viel Eigeninitiative der alten und neuen Bewohner. Hier muss eine neue Genehmigungskultur entstehen. Die Verwaltung sollte Schwierigkeiten aus dem Weg räumen helfen anstatt alles Unkonventionelle von vorneherein als nicht machbar abzustempeln.“

„Der Schlüssel zu einer günstigen und menschenwürdigen Flüchtlingsunterbringung bleibt der kommunale soziale Wohnungsbau“, ist Jörg Detjen überzeugt. „Private Investoren versagen dabei, deswegen muss die GAG weitaus mehr bauen. Die Gewinne der GAG sollen deshalb nicht in den städtischen Haushalt fließen, sondern in den Wohnungsbau, auch für Flüchtlinge. Dort bringen sie der Stadt die höhere Rendite und sorgen gleichzeitig für ein sozialeres Köln.“

Kontakt: Jörg Detjen, 0160/845 90 28