Köln-Pass-Besitzer nicht länger stigmatisieren – KVB prüft Einführung einer Chipkarte für Köln-Pass-Besitzer

DIE LINKE hatte Ende letzten Jahres beantragt, den Köln-Pass künftig als Chipkarte auszugeben, wie sie die KVB heute schon für Monatskarten verwendet. Damals hatte sich im Sozialausschuss eine Mehrheit dafür gefunden, die Umsetzung prüfen zu lassen. Zur heutigen Sozialausschusssitzung legte die Verwaltung die Ergebnisse ihrer Prüfung vor. Nun verhandelt die KVB mit dem VRS über ein Pilotprojekt in Köln, das theoretisch 2018 umgesetzt werden kann.

Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Jörg Detjen: „Es freut uns, dass auch die KVB unser Anliegen für richtig hält und die Einführung einer Chipkarte generell machbar ist. Im Moment sind Köln-Pass-Inhaber benachteiligt, denn trotz ihrer Monatskarte sind sie von Angeboten wie der Nutzung von Leihfahrrädern ausgeschlossen. Wir wollen auch weg von der Stigmatisierung, die viele Betroffenen empfinden, wenn Sie ihren Köln-Pass zeigen und sich zusätzlich noch ausweisen müssen.“

Jörg Detjen hält die Erweiterung des Köln-Pass mit mehr Angeboten für dringend geboten: „Jeder sechste Kölner besitzt bereits einen Köln-Pass, jeder fünfte hat einen Anspruch darauf. Sollte die Köln-Pass Chipkarte im Abonnement 2018 kommen, ist das ein wichtiger Schritt zur Aufwertung des Köln-Passes. Die Chipkarte ermöglicht neue Angebote und macht die Nutzung bequemer. Das Leben von Menschen mit wenig Geld ist anstrengend genug.“

Im Moment haben Kölnerinnen und Kölner einen Anspruch auf den Köln-Pass, die Transferleistungen wie ALG II oder Sozialhilfe erhalten oder deren Einkommen 130 % vom Regelsatz plus Miete nicht übersteigt (937,70 Euro monatlich brutto für Alleinstehende). DIE LINKE möchte diese Grenze auf 140 % ausdehnen (978,10 Euro).

Jörg Detjen dazu: „Auch mit 140 % des Regelsatzes verfügt man über kein großes Einkommen. In einer teuren Großstadt ist man deshalb besonders auf Unterstützung durch die Kommune angewiesen. Nach unseren Schätzungen kämen noch einmal 8.000 Nutzer/innen dazu. Wenn dadurch überhaupt Kosten entstehen, fallen sie nicht ins Gewicht.“

Kontakt: Jörg Detjen, 0160/845 9028