Fridays for Future – System change, not climate change!

Schülerinnen und Schüler streiken für eine Zukunft auf unserem Planeten

Schüler*innen-Protest gegen den Klimawandel

Foto: Berthold Bronisz / r-mediabase.eu

„Warum sollte ich für eine Zukunft lernen, die bald nicht mehr möglich ist, wenn niemand etwas unternimmt, um diese Zukunft zu retten?“

So lautet die alarmierende Antwort der 16-jährigen Schülerin und Klimaaktivistin Greta Thunberg in einer Rede vor den Vereinten Nationen auf die Frage, ob sie nicht besser doch zur Schule gehen sollte, statt seit August 2018 jeden Freitag ihren „Schulstreik für das Klima“ vor dem schwedischen Parlament abzuhalten.

Schulstreiks für das Klima

Mit diesem Gedanken steht sie nicht alleine da, denn mittlerweile haben sich ihrer Idee des Schulstreiks für das Klima Zehntausende Schülerinnen und Schüler in ganz Europa angeschlossen: Die junge Aktivistin ist Vorbild der bedeutsamen und rasch anwachsenden Jugendbewegung „Fridays for Future“. Alleine in der Schweiz demonstrierten vergangenen Freitag mehr als 60.000 überwiegend junge Menschen. In Deutschland kam es in praktisch allen großen, aber auch in vielen kleineren Städten, zu Schulstreiks und Demonstrationen, so auch in Köln.

Ein gutes Leben auch für künftige Generationen

Während Politiker*innen weltweit so tun, als sei der Klimawandel verhandelbar, während sich auch Deutschland bereits von seinen Klimazielen für 2020 verabschiedet hat und das Durchschnittsalter der Kohlekommission 57 Jahre beträgt, fordert die junge Generation Gerechtigkeit – genauer gesagt Klima-Gerechtigkeit („Climate-Justice“). Hierfür gibt es

 

gute Gründe, denn diese jungen Menschen haben erkannt, dass aus dem Verteilungskampf der Klassen über weite Strecken ein Verteilungskampf der Generationen geworden ist.

System change – not climate change

System Change Not Climate Change

Sie haben ebenfalls erkannt, dass die ökologische Frage unmittelbar mit der sozialen Frage verknüpft ist: „Unsere Zivilisation wird dafür geopfert, dass ein paar wenige Menschen auch weiterhin enorme Summen an Geld verdienen können. (…) Es ist das Leid vieler Menschen, das für den Luxus dieser wenigen Menschen bezahlt“, so Greta Thunberg in ihrer Rede auf dem Weltklimagipfel im Dezember 2018. Sie geht noch einen Schritt weiter und fordert Politiker*innen aus der ganzen Welt dazu auf: „Wir müssen uns auf Gerechtigkeit konzentrieren. (…) Und wenn Lösungen innerhalb dieses Systems so schwer zu finden sind, dann müssen wir vielleicht das System ändern.“. Die Essenz dieser Gedanken – „System change, not climate change“ – ist als Forderung auf vielen Plakaten der streikenden Schülerinnen und Schülern zu finden.

Sanktionen statt Hochachtung?

Schüler*innen-Protest gegen den Klimawandel

Foto: Berthold Bronisz / r-mediabase.eu

Viele der engagierten Schülerinnen und Schüler sind zudem Sanktionen und Repressionen durch die Schulleitung ausgesetzt. NRW Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) bekräftigte vergangene Woche ebenfalls, dass Schülerstreiks „nicht auf Kosten des Schulbesuchs gehen“ dürfen und „daher unzulässig“ seien.

Solidarität mit „Fridays for future“

DIE LINKE Köln steht solidarisch an der Seite der streikenden Schülerinnen und Schüler und unterstützt die Forderungen der Bewegung „Fridays for future“. Wir fordern außerdem ausdrücklich alle Eltern, Lehrer*innen sowie Schulleitungen dazu auf, sich mit den jungen Menschen zu solidarisieren und sie in ihren friedlichen Aktionen zu unterstützen. Darüber hinaus fordern wir alle Lehrer*innen dazu auf, die Thematik im Unterricht ausführlich zu diskutieren. Die Streiks sind eine angemessene und notwendige Form des zivilen Protestes. Die jüngere  Generation tut gut daran, uns die rote Karte zu zeigen und deutlich zu machen, dass es so nicht weitergehen kann und darf. Wir werden uns als LINKE Köln auch weiterhin in den verschiedensten Bündnissen für den Erhalt unseres Planeten und für eine sozialverträgliche Energiewende einsetzen. DIE LINKE Köln fordert, Mensch und Natur vor Profite zu stellen, so dass ein gutes Leben für alle jetzigen und künftigen Generationen möglich ist und sein wird.