Für eine autofreie Deutzer Freiheit

Autofreie Innenstadt Brüssel

Brüssel machts vor: Mehr autofreie Zonen in der Innenstadt

Manchmal braucht es eine Blaupause, ein Aha-Erlebnis, eine Initialzündung um die Dinge in Bewegung zu bringen. Und manchmal braucht es eine engagierte Bürgerschaft um Politik und Verwaltung in Bewegung zu bringen. Nachdem der „Tag des guten Lebens“ im Juni 2017 weite Teile des Stadtteils Deutz zu einem Ort der Begegnung verwandelte, überlegten sich Anwohner*innen, was sich an damaligen Erfahrungen möglicherweise verstetigen lässt. Gemeinsam mit ansässigen Gewerbetreibenden bildeten sie eine Arbeitsgruppe, um umfangreiche Umnutzungen des öffentlichen Raums herauszuarbeiten und Entwicklungsmöglichkeiten zu skizzieren. Zwei Jahre lang wurden Entwürfe erarbeitet, Gespräche geführt und Diskussionsveranstaltungen organisiert. Nun hat die Initiative mit dem Namen Deutzer(Auto)Freiheit ein umfangreiches Papier vorgelegt, wie die Deutzer Hauptstraße sukzessive vom ruhenden und fließenden PKW-Verkehr zu befreien sei. Sie hat dafür einen Bürgerantrag eingebracht, mit dem Ziel, „in einem Verkehrsversuch zu testen, wie sich eine autofreie Deutzer Freiheit auf die Lebensqualität der Anwohner*innen in Deutz, auf die zukunftsfähige Entwicklung des Veedels und auf die Belebung der Geschäfte und Gastronomie auswirkt“.

Dem ist die Bezirksvertretung Innenstadt in ihrer letzten Sitzung gefolgt und hat die Verwaltung beauftragt, eine entsprechende Verkehrsuntersuchung durchzuführen mit dem Ziel den beantragten Verkehrsversuch zu realisieren. Zudem wurde ein zeitnahes Gespräch der BV mit der Bürgerinitiative und Vertreter*innen der Verwaltung beschlossen. Wir freuen uns darauf, an diesem Projekt mitwirken zu dürfen. Bekanntermaßen gibt es gute Gründe, Straßen und innerstädtische Bereiche autofrei umzugestalten. Das reicht von einer Erhöhung der Aufenthaltsqualität und nachbarschaftlichen Begegnungsmöglichkeiten über bessere Luft und eine verminderte Lärmbelastung hin zu Unfallreduzierungen und einer Belebung des örtlichen Einzelhandels. Neu sind diese Erkenntnisse gewiss nicht. Aber Kommunalpolitik ist angehalten, diese aufzugreifen und entsprechende Veränderungen durchzusetzen.

Michael Scheffer

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