Solidarität mit den Beschäftigten von Galeria Karstadt-Kaufhof, Karstadt-Sports und SportScheck

Die LINKE Köln unterstützt solidarisch die Beschäftigten von Galeria Karstadt/Kaufhof, Karstadt Sport, SportScheck, Karstadt-Feinkost und Galeria Logistik im Kampf um ihre Arbeitsplätze.

Mit Empörung haben die Mitglieder der LINKEN Köln in den letzten Wochen und Monaten den Umgang mit den Beschäftigten und ihren Betriebsräten bei der Verschmelzung zum letzten Warenhausunternehmen Deutschlands, das dominant in unseren Innenstädten vertreten ist, verfolgt.

Vor dem Hintergrund anhaltender, verfehlter Unternehmenspolitik wurden und werden die Beschäftigten, die Betriebsräte und ihre Gewerkschaft Verdi in diesem Zusammenhang zur Vermeidung ansonsten drohender Arbeitsplatzvernichtung immer wieder zu Lohnverzicht in Form von „Sanierungstarifverträgen“ genötigt.

Es ist bezeichnend, dass alle Fäden dieses Konzentrationsprozesses in den Händen eines Immobilienunternehmers zusammenlaufen, der ein größeres Paket von Handelsunternehmensflächen bereits wenige Monate nach der Verschmelzung an einen Finanzinvestor weiterverkaufte, um so seinen Deal zu refinanzieren. So filetiert man Unternehmen!

Mit dem jetzigen Insolvenz-Schutzschirmverfahren nehmen Unternehmensleitung und der Eigentümer Rene Benko die Coronakrise als Anlass, um ihre ursprünglichen Planungen von Standortschließungen, Ausgliederungen und Entlassungen von über 15000 Arbeitnehmerer*innen billigst umzusetzen.

Die Folgen werden für viele Innenstädte, in denen es dann nicht nur zur Schließung von Doppelstandorten kommt, verheerend sein.

Schon heute zeigen die immer häufigeren Inhaberwechsel in den Kölner Einkaufs-meilen, dass die Eigentümer von Handelsimmobilien die Mietpreisschraube überdreht haben. Solidarität mit den Beschäftigten von Galeria Karstadt-Kaufhof, Karstadt-Sports und SportScheck

Wir fordern:

  • Zur Vermeidung der unabsehbaren Folgen des Niedergangs der Innenstädte muss ein Gewerbemietendeckel her! Grund und Boden ist keine Ware und gehört in öffentliche Hand.
  • Der wesentliche Sanierungsbeitrag muss durch den Immobilienmilliardär Benko erfolgen! Fortzahlung der Löhne aus dem Vermögen Herrn Benkos.
  • Ein Unternehmenskonzept für ein tragfähiges Warenhausunternehmen muss her! Erarbeitet unter Beteiligung der Beschäftigten und der Gewerkschaft.
  • Für die Beschäftigten müssen Regelungen des maßgeblichen Branchentarifvertrages wieder Geltung erlangen!
  • Die Bundesregierung muss sich an den entstandenen Coronafolgeschäden auch hier angemessen beteiligen sofern eine Tarifbindung gewährleistet ist!

Einstimmig beschlossen von der Kreismitgliederversammlung der LINKEN. Köln am 7. Juni 2020