Bundestags-Kandidaturen: knappe Entscheidungen bei der LINKEN

Auf einer virtuellen Mitgliederversammlung haben gestern Abend 125 Mitglieder der LINKEN. Köln über die Kandidaturen für den nächsten Bundestag beraten.

Im Vorfeld hatte ein Antrag des Kreisvorstandes Aufmerksamkeit erregt, der sich gegen eine Kandidatur von Sahra Wagenknecht auf Platz 1 der Landesliste NRW aussprach.

Der Kreisvorstand hatte diesen Antrag kurz vor der Versammlung zugunsten eines Antrags der linksjugend zurückgezogen.

Auch dieser von vielen jungen Mitgliedern der Partei unterstützte Antrag sieht in Wagenknecht keine Kandidatin, die die Landesliste der LINKEN. NRW anführen sollte.

Der Alternativantrag „Für eine starke plurale LINKE im nächsten Bundestag“ wirbt hingegen für Wagenknecht. Sie sei eine Persönlichkeit „mit großer medialer Präsenz und Ausstrahlung“ auf die man nicht verzichten wolle.

In der Abstimmung bekam der wagenknecht-kritische Antrag der linksjugend dann zwar mehr Stimmen (62) als der Alternativantrag (52), verfehlte aber um eine Stimme die erforderliche absolute Mehrheit.

Damit ist keiner der beiden Anträge beschlossen.

In einer weiteren Abstimmung entschieden die Kölner LINKEN, die Bewerbung der Kölner Gewerkschafterin und Bewegungsaktivistin Angela Bankert und somit einer voraussichtlichen Mitbewerberin von Sarah Wagenknecht auf Platz 1 der Landesliste zu unterstützen.

Mit 46 Ja-Stimmen gegen 44 Nein-Stimmen bei 8 Enthaltungen fiel das Ergebnis knapp aus. Hier reichte aber die einfache Mehrheit.

Die Bewerbung des rentenpolitischen Sprechers der linken Bundestagsfraktion, Matthias W Birkwald, auf Platz 2 der Landesliste wurde von der Versammlung mit großer Mehrheit unterstützt.

Ebenso wurde die Bewerbung von Murat Yilmaz auf Platz 12 der Landesliste unterstützt.