Keine Toiletten am Wiener Platz

Keine Toiletten am Wiener Platz

Und noch immer ist keine Lösung der unsäglichen Toilettensituation am Wiener Platz in Sicht.  Das Bezirksrathaus ist in Zeiten von Corona  für den normalen Publikumsverkehr nicht zugänglich und somit auch nicht die dort vorhandenen Toiletten. Cafes und Gaststätten sind geschlossen. Wo also hin, um seine Notdurft zu verrichten?

Schon am 7. Dezember wurde von allen Fraktionen der Bezirksvertretung Mülheim der Beschluss gefasst, einen Toilettenwagen als Sofortmaßnahme in Betrieb zu nehmen. Stattdessen wurde den Politiker*innen Ende Januar von Seiten der Verwaltung der Vorschlag unterbreitet, ein Sternurinal aufzustellen. Solche abenteuerlichen Vorschläge mögen eine zweckmäßige Lösung zusätzlich zu den üblichen Toilettenwagen im Rahmen der „Kölner Lichter“ sein, nicht aber für Frauen und Obdachlose, die im Bereich des Wiener Platzes ein dringendes Bedürfnis verspüren.

Ohnehin kann auch bei einem Toilettenwagen nur von einer temporären Zwischenlösung die Rede sein, denn langfristig muss etwas Hochwertigeres installiert werden. Der zentrale Platz Mülheims wird täglich von ca. 70.000 Menschen begangen, darunter auch zahlreiche Obdach- und Wohnungslose. Schon im November 2020 hatten Aktive des Vereins “Heimatlos in Köln“(HiK) auf den nicht hinnehmbaren Zustand  mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion hingewiesen.

Das im Dezember beschlossene Vorgehen seitens der Kommunalpolitiker*innen hätte bis Januar umgesetzt werden können. Ist die Stadt Köln finanziell nicht in der Lage oder ist sie nicht willens Abhilfe zu schaffen? Zur Not gingen auch Dixi-Klos, wie sie die Marktbeschick-er*innen vor Woolworth (siehe Foto) haben aufstellen lassen. Braucht es weitere spektakuläre Aktionen oder die Einladung der Oberbürgermeisterin zu einem Ortstermin, damit sich endlich etwas ändert? Es grenzt an Ignoranz der Verantwortlichen, denn schon in 2013 wurde ein Toilettenkonzept für ganz Köln beschlossen. Es ist beschämend, dass die Stadt Köln nicht in der Lage  ist, der Bevölkerung eine kurzfristige und vernünftige Zwischenlösung anzubieten.