Aktuelles vor März 2019

Aktuelles vor März 2019Bezahlbare Wohnungen statt Flächenraub durch Luxusbauten

Allen ist klar, dass in Köln günstige Wohnungen fehlen und der Mangel jährlich wächst. Ein Blick auf die Immobilienportale reicht – auch rechtsrheinisch liegen ältere, eher durchschnittliche Wohnungen locker bei 10-12 Euro kalt pro Quadratmeter.
Auch die Politiker haben das für sich entdeckt und reden von bezahlbaren Wohnungen. Oberbürgermeisterin Reker will das angeblich zur Priorität Nr. 1 machen. Doch das sind Falschmeldungen.
Nach wie vor beschließen die etablierten Parteien im Rat das Gegenteil. Wertvolle städtische Flächen werden an private Investoren verkauft. Auf den größten Freiflächen entstehen überwiegend teure Wohnungen bis hin zu Luxusbauten, gemischt mit Büros und Gewerbe.
Rund um Kalk entstehen Luxusquartiere: Deutzer Hafen, Mülheim Süd, Mülheimer Güterbahnhof. Im Deutzer Hafen sollen auf 240.000 Quadratmeter 4000-5000 Menschen wohnen. 70% der Wohnungen werden frei finanziert und damit für die Normalverdiener unerschwinglich. Würde das gesamte Gelände mit öffentlichen Wohnungen mit Mieten um sechs Euro bebaut werden, wäre das ein erster großer Schritt im Kampf gegen die Wohnungsnot.
Stattdessen bekommen die Reichen ihren Rheinblick – und in Kalk werden die letzten Freiflächen mit Wohnblöcken vollgestopft. Diese Verdichtung der ärmeren Stadtteile ist die Kehrseite der Erschließung der Sahnestücke für die Wohlhabenden.

Das Landesamt für Natur- und Umweltschutz in NRW fordert, dass v.a. in den armen, dicht bebauten Vierteln Freiflächen erhalten und geschaffen werden. So könnten die Folgen des Klimawandels besser bewältigt und der Anstieg der Sommerhitze gebremst werden. In Kalk passiert das Gegenteil.
Eine echte Wende in der Wohnungspolitik ist nötig. Für Wohnungskonzerne und private Vermieter ist der Mangel kein Problem, sondern Quelle ihrer Profite. Sie werden die günstigen Wohnungen nicht bauen.
Das müssen die Stadt Köln und das Land NRW selbst machen. Die Stadt muss Gelder mobilisieren, die städtische GAG nutzen und selber jährlich Tausende bezahlbare kommunale Wohnungen bauen. Nicht durch Verdichtung der ärmeren Stadtteile, sondern auf freien Flächen wie in Mülheim-Süd, der ehemaligen Güterbahnhof Mülheim, im Deutzer Hafen und in Vierteln wie Lindenthal und Rodenkirchen.
Dazu müsste der Verkauf von Grundstücken an private Investoren und für Luxus- und Büroprojekte sofort gestoppt werden.

 

Wohnungsklau durch Ferienwohnungen in Humboldt-Gremberg

In einem Neubau in der Wetzlarer Straße 18 in Humboldt sollten Wohnungen für Studierende entstehen. Der Blick auf die Mieten verwundert: Welche Studierende kann sich 620 Euro für 20 qm leisten?
Tatsächlich werden die Wohnungen auf Airbnb.com als Ferienwohnungen angepriesen. Es gibt viel Lob von den Kunden: „Schnelle Schlüsselübergabe, das Appartement war sehr sauber.“ Die Nähe zur S-Bahn und zur Lanxess-Arena wird gepriesen. Touristinnen und Touristen aus vielen Ländern gehen dort ein aus.
Ist ja schön, dass es den Leuten gefällt, aber so geht es nicht. In der Wetzlarer Straße wird Wohnraum mutmaßlich im großen Maßstab und gewerblich zweckentfremdet. Dies hat die IG Humboldt-Gremberg öffentlich gemacht. Nun ermittelt die Stadt und verhängt möglicherweise ein Bußgeld bis zu 50.000 Euro.
Der Besitzer des Gebäudes, der Luxemburger Fonds Avia Rent, wird darüber schmunzeln. Über die illegale Vermietung dürfte weit mehr Geld reingekommen sein. Wir haben einen weitergehenderen Vorschlag: Das Gebäude enteignen, in öffentliches Eigentum überführen und günstige Wohnungen daraus machen. Dass Wohnraum-Vernichter in unseren Veedeln nicht willkommen sind, ließe sich mit Protestaktionen unterstreichen.

 

Giftiger Kalkberg

Kalk. Die massive Staubentwicklung auf dem Kalkberg während der heißen Monate hat möglicherweise dazu geführt, dass giftige Partikel in die Wohngebiete getragen wurden. Der Schlussstrich ist überfällig: Die Bauarbeiten müssen gestoppt, der Hügel gesichert werden. Ebenso überfällig sind Ermittlungen gegen die Verantwortlichen.

 

Rechte Gewalt bei Viktoria

Höhenberg. Beim Pokalspiel von Viktoria gegen RB Leipzig am 18.8. wurden Spieler des Gastes von Fans rassistisch beschimpft. Als andere Fans dagegen protestierten, wurden sie gewaltsam angegriffen. Das berichtet der Fanclub High Society Höhenberg.

 

Neuer Straßenname nötig

Neubrück. Die LINKE in der Bezirksvertretung fordert die sofortige Umbenennung der Heinrich-Lersch-Straße in Neubrück. Der angebliche „Arbeiterdichter“ Lersch war nicht nur ein Mitläufer, sondern aktiver Nazi. Stephan Pohl von der CDU findet die Umbenennung „überflüssig“.

 

KalkFairkehr gegen ICE-Trasse

Humboldt-Gremberg. Im Sommer hat sich eine Initiative gegen die ICE-Trasse Trimbornstraße gegründet. Verkehrspolitisch sei das Projekt schädlich. Eine Nachtbaustelle von sechs Jahren Dauer wäre für die ohnehin mit Baustellen und Verdichtung belasteten Veedel nicht hinnehmbar.

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