Der öffentliche Nahverkehr in Köln muss zügig ausgebaut werden! 

Strassenbahn an der Haltestelle

Die Menschen in Köln benötigen einen gut funktionierenden Nahverkehr! Die folgenden Qualitätskriterien schlägt DIE LINKE für den Ausbau des öffentlicher Nahverkehrs (KVB und S-Bahnnetz) vor:

  • Die nächste Haltestelle darf nicht mehr als 300 Meter entfernt sein.
  • Zwischen 06:00 Uhr morgens und 20:00 Uhr abends muss jede Haltestelle mindestens im 20-Minuten-Takt angefahren werden. Von 20.00 Uhr bis 01:00 Uhr muss ein 30-Minuten-Takt vorgehalten werden. Am Wochenende und an Vorfeiertagen muss der 30-Minuten-Takt bis 03:00 Uhr erfolgen.
  • An allen Endhaltestellen von Bus und Bahn sind Mobilitätsstationen einzurichten. Hier müssen kostengünstig Räder, E-Bikes und Autos ausleihbar sein.
  • Der öffentliche Personennahverkehr muss komplett barrierefrei sein. Das heißt, auch Behinderte und Alte sollen die Verkehrsmittel einfach und sicher benutzen können. 
  • In den Bussen und Bahnen soll man sich wohl fühlen. Haltestellen und Fahrzeuge müssen sauber und sicher sein. Busse und Bahnen dürfen auch zu Stoßzeiten nicht überfüllt sein.

Köln wächst...

Köln ist eine wachsende Stadt. Nach aktuellen Schätzungen werden im Jahr 2040 in Köln nahezu 1,2 Millionen Menschen leben. Dafür hat sich die Stadt Köln ehrgeizige Ziele gesetzt. Um das ständig steigende Verkehrsaufkommen in den Griff zu bekommen, wurde das Mobilitätskonzept 2025 beschlossen: Ab 2025, spätestens ab 2030, sollen 67 Prozent der anfallenden Verkehrswege durch Fuß-und Radverkehr und öffentlicher Nahverkehr abgewickelt werden. Heute sind es bereits 60 Prozent, davon werden aber nur 22 Prozent durch den öffentlicher Nahverkehr abgedeckt. 

... der Nahverkehr muss mit wachsen! 

Damit der öffentlicher Nahverkehr in Köln besser genutzt werden kann, muss die Infrastruktur wesentlich ausgebaut werden. Die folgenden sechzehn Maßnahmen sind aus Sicht der Kölner LINKEN entscheidend:

Testfahrt mit dem Elektrobus der KVB
  1. Schienengebunde-Personen-Nah-Verkehrsverbindung (SPNV) vom Mülheimer Bahnhof über Kalk nach Porz. Bereits heute sind die Buslinien, die die genannten Stadtteile mit einander verbinden, auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten völlig überfüllt.
  2. Eine Stadtbahnanbindung für die nördlichen Stadtteile Esch, Pesch und Auweiler. Hier ist eine Verknüpfung zum Bahnhof Longerich herzustellen. Für die Einwohner*innen der genannten Stadtteile ist die Nutzung des ÖPNV, um in die Kölner City oder in das benachbarte Dorf zu gelangen, heute nicht attraktiv genug.
  3. In den großen Siedlungen des städtischen Immobilienunternehmens GAG in Stammheim leben viele tausend Menschen. Eine Stadtbahn gibt es jedoch nicht. Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden. Es ist eine Linie über die Bundestraße 8 bis zum Wiener Platz, dann über die Danziger und Deutz-Mülheimer Straße nach Deutz und Poll und bis nach Porz zu führen. Mit dieser ersten rein rechtsrheinischen Stadtbahn würden auch die neuen großen Siedlungen im Mülheimer Süden optimal angebunden.
  4. Verlängerung der Stadtbahnlinie 7 bis Langel.
  5. Anbindung der Großsiedlungen Neubrück und Meschenich an das Stadtbahnnetz.
  6. Verlängerung der Linie 13 im linksrheinischen Süden bis zum Rheinufer für einen Übergang zur Linie 16.
  7. Einführung von Busspuren, vordringlich auf der Inneren Kanalstraße und der Zoobrücke.
  8. Der Verknüpfungspunkt Berliner Straße muss optimiert werden. Durch einen zusätzlichen S-Bahnhaltepunkte „Berliner Straße“ der S6 (Essen Köln Hbf Nippes) entstünde eine wichtige Umsteigebeziehung für alle Einwohner*innen im nördlichen Mülheim.
  9. Der RRX muss in Köln-Mülheim halten. Wenn der RRX in 2018 eingeführt wird, werden gleichzeitig Regionalzüge Richtung Düsseldorf und Ruhrgebiet wegfallen. Hält der RRX dann nicht mehr in Köln-Mülheim, fehlt diesem wichtigen Bahnhof eine attraktive Verbindung nach Düsseldorf und ins Ruhrgebiet. So wie der RRX geplant ist, wird er in erster Linie ein Prestigeexpress. Es fahren dann hochmoderne Züge auf mangelhaften Gleisanlagen. In weiten Bereichen zwischen Köln und Düsseldorf teilen sich S-Bahn-, Regional-, Fern- und Güterverkehr ein einziges Gleispaar. Häufige Verspätungen sind die Folge auf einer der wichtigsten Pendlerstrecken Deutschlands.
  10. Um Zugausfälle und Verspätungen in Richtung Südosten vermeiden zu können, müssen auch hier Investitionen in das Schienennetz erfolgen. Unter anderem ist ein Überwerfungsbauwerk in Gremberg notwendig, um Zügen mittels Tunneln und Brücken den Gleiswechsel zu erleichtern. Heute kommt es an den bestehenden Weichen zu Rückstaus und damit zu Nutzungskonflikte zwischen Fern-, Nah- und Güterverkehr. Der SPNV zieht meist den Kürzeren und mutet pendelnden Menschen enorme Wartezeiten zu.
  11. Die S 11 zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach muss schnell zweispurig ausgebaut werden. Durch die jetzige einspurige Führung kommt es sehr oft zu Verzögerungen im Betriebsablauf, die dann Verspätungen im gesamten Kölner S-Bahn-Netz verursachen
  12. Die Mindestzugfolgezeit im Kölner S-Bahnnetz muss von derzeit 3,3 auf 2,5 Minuten herabgesetzt werden. Das setzt zwar hohe Investitionen voraus, ermöglicht aber einen fünf-Minuten-Takt auf der Kölner S-Bahn-Stammstrecke zu Hauptverkehrszeiten.
  13. Der westliche und südliche S-Bahn-Ring um Köln muss erweitert, beziehungsweise ausgebaut werden. So können Verknüpfungspunkte mit der Stadtbahn (Aachener und Bonner Straße) entstehen. Der Kölner Süden soll mittels S-Bahn über die Südbrücke an das bestehende S-Bahn-Netz in Köln-Deutz angebunden werden.
  14. Ausbau der Erftbahn (Köln-Horrem Bergheim-Bedburg) zur S-Bahn.
  15. Ausbau der Regionalbahn Köln Grevenbroich Mönchengladbach zur S-Bahn.
  16. Elektrifizierung der Oberbergischen Bahn und des Eifelexpress.