DIE LINKE hautnah

ein Organizing Projekt des Ortsverbands Köln Nord

Was ist transformative Organizing?

Transformative Organizing ist ein Ansatz der strukturierten Herangehensweise zur Basisorganisierung und verfolgt das Ziel, Menschen zu aktivieren, für ihre Belange einzustehen und gemeinsam dafür zu kämpfen. Als Methode des Empowerments stellt dieser Ansatz das Gegenteil von Stellvertreterpolitik dar und ist wesentlicher Bestandteil außerparlamentarischer Bewegungsarbeit.

Chorweiler Liverpooler Platz
Spielen Verboten
Alles Andere Als Ein Einladender Spielplatz
Mietertreffen2
Müllkippe S Bahn Station Blumenberg

DIE LINKE hautnah

Im Projekt DIE LINKE hautnah hat es sich DIE LINKE. Köln zum Ziel gesetzt, aufsuchende Methoden zu nutzen, um direkt vor Ort bei den Menschen herauszufinden, was die Themen sind, die sie gerade besonders bewegen. Hintergedanke ist unser Politikverständnis der LINKEN als eine Partei, die nicht nur in Parlamenten Politik macht, sondern auch direkt vor Ort wirksam an der Seite der Menschen steht.DIE LINKE hautnah – ein Organizing Projekt des Ortsverbands Köln Nord

Nachdem das Projekt ein Jahr lang als Projekt des Kreisverbands Köln in den Ortsverbänden Nord und Kalk gelaufen ist, hat sich die Methodik organisierender Arbeit besonders im OV Nord als gewinnbringend erwiesen. Aus diesem Grund hat die Jahreshauptversammlung der LINKEN Köln 2018 beschlossen, die in diesem Rahmen begonnene Arbeit mit Mieter*innen in Köln-Chorweiler weiterzuführen.

Wie alles begann

Seit Frühjahr 2018 beschäftigt sich der OV Köln Nord im Rahmen des Projektes „DIE LINKE hautnah“ mit Organizing im benachteiligten Stadtteil Köln-Chorweiler. Anfangspunkt bildete ein Stadtteilrundgang mit unserem Mitglied der Bezirksvertretung Klaus Roth, der die aus anderen Stadtteilen stammenden Genoss*innen der Projektgruppe „DIE LINKE hautnah“ mit dem Sozialraum Seeberg-Nord/Chorweiler/Blumenberg bekannt gemacht hat.

Nach einer Schulung in aufsuchender Arbeit seitens der Bundespartei wurde zunächst in Haustürgesprächen in Häusern der Wohnungsgesellschaft BGP das Thema „Wohnen“ identifiziert. Bei weiteren Haustürgesprächen sowie in interaktiven Infoständen bestätigte sich dieses Thema als geeignet, so dass die Projektgruppe seit Juli 2018 zu Mietertreffen in Chorweiler einlädt. Die Einladungen erfolgen über Flyer sowie persönliche Ansprache.

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Bernd Riexinger in Chorweiler

Im September war unser Parteivorsitzender Bernd Riexinger zu Gast in Chorweiler, um den Menschen vor Ort zuzuhören und linke Antworten auf ihre Fragen darzustellen. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Politik die Menschen in Chorweiler jahrzehntelang vernachlässigt hatte, war dies ein Akt besonderer Wertschätzung den Chorweiler Bürgerinnen und Bürgern gegenüber, der von diesen auch sehr positiv aufgefasst wurde. Durch die kontinuierliche Arbeit vor Ort sowie unzählige 1:1 Gespräche mit den Menschen in Chorweiler haben diese gesehen, dass es uns nicht um eine einmalige Aktion, sondern tatsächlich um ein langfristiges, nachhaltiges Miteinander im Sinne der Menschen vor Ort geht.DIE LINKE hautnah – ein Organizing Projekt des Ortsverbands Köln Nord

Monatlich stattfindende Mietertreffen

Seit Herbst 2018 finden die Mietertreffen monatlich am ersten Samstag des Monats von 14-16h in der Kulturbrücke statt und werden mittlerweile von Mieter*innen der BGP, der GAG und der LEG besucht, wobei die Mieter*innen der GAG den mit Abstand größten Anteil stellt. Beim einem der Mietertreffen war außerdem ein Prokurist der Wohnungsgesellschaft GAG anwesend, mit welcher die Initiative seitdem in konstruktivem Austausch steht. Zudem besteht Kontakt zur Mieterberatung der katholischen Kirche, die ebenfalls beim Besuch Bernd Riexingers anwesend war und jederzeit bereit ist, Anliegen der Mieter*innen der Initiative mit zu unterstützen.

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1:1-Gespräche und aufsuchende Methoden – der direkte Draht zu den Menschen

Als zentrale, die Aktivierung besonders fördernde Methode haben sich 1:1 Gespräche zwischen den Treffen in Form von Haustürgesprächen mit den bereits organisierten Mieter*innen herausgestellt. Auf diese Weise findet eine allein über die Treffen nicht zu erreichende Vertrauensbildung durch Kontinuität der Kontakte statt, die Mieter*innen fühlen sich gewertschätzt und ernst genommen und selbst Mieter*innen, die einmal nicht zu den Treffen kommen können, bleiben auf diese Weise ins Geschehen der Initiative involviert. Ebenfalls als besonders zielführend hat sich erwiesen, Multiplikator*innen innerhalb der Häuser zu finden, die kontinuierlich zu unseren Treffen kommen, ihre Nachbar*innen ansprechen, sie zu den Treffen einzuladen und ihnen vom aktuellen Stand der Initiative zu berichten.

Erste Erfolge

Festzuhalten ist, dass im Vergleich zum ersten Mietertreffen im Juli 2018 bereits einiges erreicht wurde, darunter beispielsweise:

  • Selbstorganisierungsprozesse unterstützen – z.B. Unterstützung einer Unterschriftenaktionen der Mieter*innen gegen wochenlangen ungeklärten, aber enorm störenden Lärm in Teilen der Häuser, welcher daraufhin vonseiten der Wohnungsgesellschaft beseitigt wurde, was die Lebensqualität der Mieter*innen enorm verbessert hat.

  • Auseinandersetzungen identifizieren und mit Erfolg führen – z.B. Thema Barrierefreiheit: Zusammen mit dem Sozialbüro der katholischen Gemeinde wurde eine Liste erstellt, mit welchen Umbaumaßnehmen die Mieter*innen mit Kinderwagen oder Rollator die Stufen vor den Aufzügen überwinden können. Diese Vorschläge wurden den Hausbesitzern GAG und BGP zugesandt. Außer einem Dank geschah aber erst mal nichts. Als dann die Vorschläge zum Inhalt einer Bürgereingabe an die Bezirksvertretung wurden, kam zunächst von der GAG, später zumindest für einen Teil der Häuser auch von der BGP die Zusage, die Baumaßnahmen durchzuführen.

  • Kommunikation zwischen den Mieter*innen und den Hausverwaltungen verbessern

  • Mit lokalen Akteuren in Kontakt kommen bzw. die Zusammenarbeit verbessern

  • Eine handlungsfähige Gruppe bilden, die im Sozialraum auch nach Abschluss des Projektes aktiv bleibt

  • Erfahrungen sammeln, die für unsere Arbeit in anderen Wohnquartieren ausgewertet werden


Wie geht es weiter?

Nachdem das Projekt DIE LINKE hautnah seit der Jahreshauptversammlung der LINKEN Köln nicht mehr als Projekt des Kreisverbandes Köln, sondern als Projekt des Ortsverbands Köln Nord weiterläuft, wurde von der dortigen Projektgruppe einstimmig geäußert, dass die organisierende Arbeit in Chorweiler auch über die laufende Arbeitsphase bis 2020 hinaus stattfinden soll, wenn sie sich als nachhaltig verstehen möchte.

Um weiterhin gute Arbeit mit den Menschen vor Ort machen zu können, wird die Projektgruppe DIE LINKE hautnah des OV Köln Nord weiterhin auf 1:1 Gespräche sowie regelmäßige Treffen direkt vor Ort setzen. Am 24. August 2019 ist zudem ein Sommerfest in Chorweiler geplant, bei dem wir weiter in Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern kommen möchten und sich eventuell weitere Anliegen herauskristallisieren werden. Außerdem möchten wir auf diese Weise einen Beitrag dazu leisten, dass in Chorweiler eine solidarische Nachbarschaft entsteht, die in regem Austausch miteinander steht, sich gegenseitig unterstützt und aktuelle Themen in Chorweiler aktiv mitgestalten möchte.