Unökologisch, unsozial- Kalk unter Druck: Veranstaltung am 11.12.2017

Unökologisch, unsozial- Kalk unter Druck: Veranstaltung am 11.12.2017

In Kalk sind soziale und ökologische Probleme eng miteinander verbunden. Einerseits ist Kalk ist ein armes Viertel. Seit dem Niedergang der Industrie fehlt es an Arbeit, neue Jobs wurden kaum geschaffen. Die Arbeitslosenquote liegt bei fast 17 Prozent. Viele müssen weit fahren, um zu ihrer Arbeit zu kommen. Dies wiederum verschärft die ohnehin vorhandenen Verkehrsprobleme und nimmt noch mehr Luft zum Atmen weg.

Andererseits ist Kalk attraktiv wegen der guten Lage. Innenstadtnah, die Mieten sind (noch) etwas geringer als im Linksrheinischen. Viele Menschen mit mittlerem Einkommen sind in den letzten Jahren hierher gezogen. Dies hat den Immobilienbesitzern ermöglicht, die Mieten zu erhöhen. Zudem wird es voller, freie Flächen werden zugebaut. Das bedeutet dass wir jahrelang inmitten von Baustellen leben, samt Lärm und Behinderungen.
Planungen sehen vor, das ehemalige Industriegelände im Bereich der Dillenburger Straße zu bebauen. Dabei würde auch das Urban Gardening Projekt „Pflanzstelle“ weggeplant, eine grüne Oase, Anlaufstelle für viele Menschen.
Einige der wenigen freien Flächen in Kalk werden aktuell für den Wohnungsbau verplant. Es ist gut, dass bei Bauvorhaben der städtischen GAG auch günstigere Wohnungen entstehen. Doch während unser Viertel immer mehr verdichtet wird, werden riesige Flächen im Rechtsrheinischen mit frei finanzierten Luxuswohnungen verbaut, z.B. im Deutzer Hafen und Mülheim Süd. Auch auf dem Gelände des ehemaligen Kaufhofs auf der Kalker Hauptstraße entstehen frei finanzierte und damit teure Wohnungen für Studierende.
Die Hubschrauberstation auf dem Kalkberg ist ein Paradebeispiel für ökologische Diskriminierung. Es ist eindeutig: Diese Belastung wollte man schickeren Vierteln nicht zumuten, den Menschen in Kalk und Buchforst aber schon. Trotz des Skandals (verseuchter Boden) und Verschwendung öffentlicher Gelder hält die Stadt an diesem Projekt fest.
Die geplante ICE-Trasse in Humboldt-Gremberg (geplante Bauzeit: 2022 bis 2028) ist ein Projekt mit sehr fragwürdigem verkehrspolitischen Nutzen, bedeutet aber mindestens sieben Jahre Einschränkungen des Verkehrs und nächtlichen Baulärm.

Wir fordern:
– Stopp der Arbeiten am Kalkberg, Abriss der Hubschrauberstation
Keine Flächen für Luxuswohnungen, stattdessen Bau von günstigen Wohnungen in kommunaler Hand
– Erhalt der Pflanzstelle und der alten Industrieanlagen in der Dillenburger Straße

Darüber wollen wir informieren und mit Euch und Ihnen diskutieren. Die LINKE.Kalk lädt herzlich zur Veranstaltung am 11.12.2017 im Bürgerhaus Köln-Kalk, Kalk-Mülheimer Str. 58 um 19 Uhr ein. Wir freuen uns!