Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

Dr. Tanja Groß und als Vertreter der Brücker Geschichtswerkstatt Dr. Fritz Bilz

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrter Herr Hettinger, den ich stellvertretend für alle anwesenden noch lebenden Flakhelfer begrüße.

Wir stehen heute, an diesem, vom Dellbrücker Künstler, Joseph Höntgesberg, entworfenen, gestalteten und im Jahr 2000 eingeweihten Mahnmal zum Gedenken an die, am 28. Januar 1945 durch einen Bombenangriff der alliierten Truppen im Kampf gegen Hitler, getöteten 17 Flakhelfer und einen Flaksoldaten.

Ich freue mich Sie zu diesem Anlass im Namen der Geschichtswerkstatt Kalk, die dieses Gedenken jährlich organisiert und der Bezirksvertretung Kalk, die sich seit 2010 für dieses Gedenken mitengagiert, begrüßen zu dürfen.

Dieses Mahnmal erinnert uns nicht nur an den Tod der Flakhelfer, sondern auch an den verbrecherischen Vernichtungskrieg und die Gegenwehr der Welt.

Die Jungen und Mädchen im Alter von gerade 15 – 17 Jahren, wurden durch die Einberufung durch das Naziregime zum Zwecke des imperialistischen Machtstrebens und der Propaganda der Nationalsozialisten missbraucht und als „Kanonenfutter“ benutzt.

Insbesondere wird durch ihren Einsatz und Tod deutlich wie menschenverachtend dieses Regime war.

Der Tod der 17 Flakhelfer und des Flaksoldaten, an den dieses Mahnmal erinnert, erscheint besonders perfide, da bereits 1 Tag zuvor das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, das sinnbildlich für die Tötungsmaschinerie der Nazis steht, von der Roten Armee befreit wurde und der Krieg wegen der militärischen Erfolge der Alliierten schon nicht mehr zu gewinnen war. Dennoch ging die Nazipropaganda unverhohlen weiter und schickte Menschen bewusst in den Tod.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs und der Befreiung von der Nazidiktatur schwor sich Deutschland zu Recht:

„Nie Wieder!“

Nie wieder soll ein solch ein menschenverachtendes und auf Hass basiertes System mit all seinen schrecklichen Folgen entstehen.

Auch ich sage:

Nie wieder! – Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

Dennoch marschieren gerade wieder Menschen durch unsere Straßen, die Hass predigen und erschreckenderweise wieder tausende um sich versammeln.

Die Bewegung Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands), in Köln unter dem Namen Kögida aktiv, missbraucht Ängste von Teilen der Bevölkerung zur Verbreitung ihrer hasserfüllten und menschenverachtenden Ideologie.

Die Nazidiktatur machte gegen Juden, Sinti und Roma, Kommunisten, Andersdenkende und andere Minderheiten mobil, vernichtete sie und provozierte eine schrecklichen Krieg und Völkermord.

Heute hetzen in Deutschland Menschen gegen Muslime.

Auch hier sage ich NEIN und rufe im Angesicht der Vergangenheit zur Zivilcourage und Gegenwehr auf!

Auch am heutigen Abend wollten wieder Rechtsextreme durch die Straßen von Köln marschieren und ihre hasserfüllte Propaganda verbreiten.

Dies muss von uns allen verhindert werden, damit nie wieder eine solche Katastrophe geschieht!

Vielen Dank!