„Verschwörungstheoretikern kein Forum bieten“ – LINKE kritisiert Veranstaltung an der Universität zu Köln

Am vergangenen Freitag hat der, der türkischen AKP-Regierung nahestehende, Verein „Dein Köln e.V.“ an der Universität zu Köln eine Diskussionsrunde mit dem umstrittenen Freizeithistoriker Dr. Ali Söylemezoglu durchgeführt. Dieser bestreitet seit Jahren wissenschaftliche Erkenntnisse über Ausmaß und Umfang des Völkermordes an den Armenieren während des ersten Weltkrieges. Eine vergleichbare Veranstaltung fand wenige Tage vorher an der Universität Duisburg-Essen statt Dort zeigte der dortige Veranstalter Medienberichten zu Folge den Gruß der türkischen Faschisten, Graue Wölfe, und Kritiker*innen der Veranstaltung wurden bedroht. Auf Grund dieser Ereignisse hatte der Kölner SPD Politiker Christian Joisten seine geplante Teilnahme an der Diskussionsrunde im Vorfeld abgesagt. Die Universtität zu Köln hatte ihre Raumzusage für diese Veranstaltung trotz Hinweisen und Forderungen der Studierendenvertretung AstA hingegen aufrecht erhalten. Nach Meinung der LINKEN ein Fehler. „Durch die Raumzusage hat die Universität zu Köln den geschichtsrevisionistischen Thesen von Herrn Dr. Ali Söylemezoglu einen wissenschaftlichen Anstrich verliehen.“, so Dirk Hansen, stellv. Kreissprecher der LINKEN Köln.  Unter anderem behauptete der Referent Herr Söylemezogluin während seines Auftritts in der Universität zu Köln auch, dass Fotos, die den Völkermord an den Armenieren dokumentieren, in Hollywood produziert seien. Mit derartigen Thesen wird wissenschaftliche Erkenntnis nicht gefördert, sondern verhindert. „Die Universität zu Köln muss sich fragen lassen, ob sie auch bereit ist andere Verschwörungstheorien wie die angebliche Hollywoodproduktion der Mondlandung 1964 oder die angebliche Urheberschaft der US-Geheimdienste am Terroranschlag vom 11.09.2001 als inside-job in ihren Räumen disktutieren zu lassen.“, kritisiert DIE LINKE Köln. „Seit Jahrzehnten verhindern Konservative und nationalistische Kräfte in der Türkei eine historische Aufarbeitung der Völkermordes an den Armenieren“, so Hamide Akbayir, Ratsfrau der Kölner LINKEN. Auch dies sei eine Ursache für die bis heute ungelösten kulturellen Konflikte in der Türkei und den gegenwärtigen Bürgerkrieg im Osten des Landes gegen die kurdische Bevölkerung.  DIE LINKE Köln fordert die Universät zu Köln auf, den Leugner*innen des Völkermords an den Armenieren künftig kein Forum mehr zu bieten.