Zum Thema “100 Jahre Frauenwahlrecht”

100 Jahre Frauenwahlrecht:

Der Schlüssel zur Gleichstellung!

Internationaler Frauentag 2018

In diesem Jahr steht der Internationale Frauentag im Zeichen von 100 Jahren Frauenwahlrecht in Deutschland! Als Frauen in der Mitte  des 19. Jahrhunderts begannen, das Wahlrecht zu fordern, ging es um weit mehr, als um das Recht, einen eigenen Stimmzettle in die Wahlurne zu werfen. Es ging um die Möglichkeit, die Gesellschaft mitzugestalten, um die Anerkennung der Arbeitsleistung von Frauen und um Freiheit und Selbstbestimmung. Lange musste die Arbeiterinnenbewegung dafür kämpfen.

Es war der Rat der Volksbeauftragten, der während der Novemberrevolution von 1918 ein Gesetz erließ, mit dem Frauen in Deutschland erstmals das aktive und passive Wahlrecht erhielten.

In 1949 wurde dieser historisch bedeutsame Durchbruch für die Gleichberechtigung im Grundgesetz verankert. „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, heißt es dort in Artikel 3. Seit dem gilt es nach der erkämpften rechtlichen Gleichstellung, auch die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft durchzusetzen.

“100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts ist das deutsche Parlament so männlich wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Nur ein Drittel der Abgeordneten sind Frauen. Und Rechtspopulisten, mit ihrem rückständigen Frauenbild und ihren Familienvorstellungen von gestern, wollen Frauen wieder in enge Schranken weisen. Gleichzeitig müssen Frauen weiterhin um Anerkennung und Gleichstellung im Arbeitsleben kämpfen, denn frauendominierte Berufe werden immer noch schlechter bezahlt.  Zusätzlich stehen Frauen vor ungelösten Arbeitszeitproblemen, haben geringere Karrierechancen und zum Schluss eine kleinere Rente als Männer“, analysiert Eva Pohl, Vorsitzende der DGB-Frauen Köln.

„Wir haben viel erreicht, aber auch nach hundert Jahren gibt es noch viel zu tun. Frauen haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Hier erwarten wir von der neuen Bundregierung, dass sie sich zu diesem Ziel bekennt und alles daran setzt, die Arbeitszeitlücke, die Entgeltlücke und die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern endlich zu schließen“, fordert Eva Pohl.

Am 9. März findet unter dem Motto „100 Jahre Frauenwahlrecht – Machen wir mehr daraus!“ ein gemeinsame  Kooperationsveranstaltung zum Internationalen Frauentag im Rathaus der Stadt Köln statt. Informationen zur Veranstaltung unter http://koeln-bonn.dgb.de/-/MKQ