“Mietrebell” Kalle Gerigk kandidiert für den Landtag

"Mietrebell" Kalle Gerigk kandidiert für den LandtagKalle Gerigk, weit über Köln hinaus als “Mietrebell” bekannt, kandidiert nun auch auf der Landesliste der Partei DIE LINKE für den Landtag. Auf Vorschlag des Kreisverbands Köln konnte der parteilose Kalle sich für Platz 8 der Landesliste durchsetzen.

Hier sein schriftliches Bewerbungsschreiben:

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitstreiter:innen,

soziale Missstände beim Thema Wohnen habe ich am eigenen Leib erfahren: 2014 wurde ich aus mei­nem Zuhause wegen Eigenbedarfs zwangsgeräumt. Hiergegen habe ich mich gewehrt – und zwar nicht allein. Zusammen mit Nachbar*innen, Initiativen und der LINKEN haben wir gegen Wohnungsnot und Verdrängung mobilge-macht und gezeigt: Mut und Widerstand lohnen sich!

Meine Erfahrungen bringe ich in die außerparlamen­tarische Mieter*innenbewegung „Recht auf Stadt“ ein. In der Bewegung und mit der Partei bearbeite ich seit Jahren intensiv das Thema Wohnungspolitik. Mein Ziel: gemein­sam mit der LINKEN den Mieter*innen im Landtag eine starke Stimme zu geben! Auf mein Vorhaben, wohnungs­politische Belange von Mieter*innen ins Parlament zu tra­gen, habe ich bundesweit positive Reaktionen erhalten.

Daher kandidiere ich für Platz 8 der LINKEN NRW-Landes­liste und bewerbe ich mich außerdem um die Kandidatur im Kölner Landtagswahlkreis 6 „Innenstadt / Kalk“. Denn auf Ebene der Landespolitik befi nden sich wichtige wohnungs-poltische Baustellen, die DIE LINKE beackern muss.

Wir brauchen zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums viel mehr öffentlichen und sozialen Wohnungsbau mit ewi­gen Sozialbindungen und bezahlbaren Kostenmieten. Das Stichwort lautet: neue Wohnungsgemeinnützigkeit!

Ganz wichtig: Grund und Boden ist ein öffentliches Gut. Es gilt daher die Privatisierung von kommunalem und landeseigenem Bauland zu stoppen und öffentliches Eigen­tum an Grund und Boden auszuweiten!

Um der Verdrängung von Mieter*innen aus ihren Vier­teln entgegenzuwirken, sind Milieuschutzsatzungen wich­tig: Die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen oder Pensionen und Hostels muss gestoppt werden!

Wohnraum ist keine Ware, Wohnen ist Menschenrecht! Das Interesse der Mieter*innen hat Vorfahrt. Profitorien­tierte Wohnungskonzerne müssen entmachtet, demokra­tisch vergesellschaftet und auch enteignet werden!

Denn die demokratische Berücksichtigung öffentlicher Belange ist immens wichtig, um in der Wohnungspolitik so­ziale Entwicklung und Ökologie zusammenzudenken. Gute Wohnungsstandards, energetische Klimagerechtigkeit und Barrierefreiheit sind linke Ziele! Doch dies darf nicht dazu führen, dass Wohnungen nicht mehr bezahlbar sind! Es be­darf also öffentlicher Steuerung und Subventionen, um trotz steigender Bereitstellungskosten die Mieten zu deckeln.

Wir müssen die richtige Mieter*innenpolitik schon sel­ber tun. Druck von der Straße ist enorm wichtig. Stadtpoli­tische Initiativen beginnen sich zu vernetzen. Jetzt müssen wir unsere Forderungen auch in den Landtag bringen.

Meine Kandidatur für die LINKE NRW-Landesliste wird unterstützt vom Kölner Bündnis „Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“.