Luxus und Leerstand: Wohnungspolitische Radtour

Wohnungspolitische Radtour gegen Luxus und LeerstandTrotz eisiger Kälte radelten rund 40 Aktivist*innen am Samstag, den 12. November im Rahmen einer Fahrradtour gegen Wohnungspolitische Radtour gegen Luxus und Leerstand durch das zentrale Köln. Sie protestierten mit der wohnungspolitischen Radtour dagegen, dass zahlreiche Bürogebäude in der Stadt leer stehen. Wohnen wird preislich zum Luxus, während ein Großteil der Kölner*innen um den wenigen bezahlbaren Wohnraum streiten muss. Aufgerufen hatten u.a. die Initiativen „Recht auf Stadt“ und „Köln für Alle“, denen es darum geht, sich „auf dem Fahrrad städtischen Raum anzueignen und Orte zu besuchen, die die Widersprüchlichkeit des Wohnens sowie den Protest dagegen aufscheinen lassen“.

Von Ehrenfeld durch die Innenstadt

Aus Ehrenfeld kommend, wo u.a. ein alternatives Hausprojekt vorgestellt wurde, besuchten die Teilnehmer*innen den Bauwagenplatz an der Krefelder Straße, dessen Existenz akut gefährdet ist. Anschließend folgte die Gruppe der Einladung der bekannten Mietrechtssaktivisten Kalle Gerigk und Werner Eggert, die die Geschichte ihrer jeweiligen Verdrängung erläuterten. Eine weitere markante Station bildete das düster anmutende hochluxuriöse Gerlingquartier (Luxus und Leerstand), wo die Protestierenden von Aktivist Daniel und dem Bezirksvertreter Manfred Müller empfangen wurden. Dieser referierte anschaulich die Geschichte des Viertels, die Problematik mit der GAG sowie die Notwendigkeit des energischen Kampfes um Wohnraum. Auf der abschließenden Kundgebung auf dem Friesenplatz wurde insbesondere nochmal auf die besondere Schwierigkeit hingewiesen, die Geflüchtete bei der Wohnungssuche haben. Die zunehmende Härte des Wohnungsmarktes wird hier durch aufenthaltsrechtliche Einschränkungen noch verschärft. Fazit: Der Protest gegen Luxusprojekte, rein renditeorientierte Stadtentwicklung und Verdrängungsprozesse muss weitergehen.

Michael Scheffer

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